Coaching im Regen

Regen – Ein Geschenk fürs Coaching

Hand aufs Herz – was geht dir durch den Kopf, wenn es regnet und du gleich ein Coaching draußen hast? Bleibst du ruhig oder bist du gestresst? Gestresst, weil du dir Sorgen machst, dass dein*e Klient*in sich unwohl fühlen könnte. Oder weil du nicht weißt, wie du bei diesem Wetter ein gutes Coaching machen sollst.

Anfangs hat mich der Regen bei der Arbeit im Freien gestört. Unangenehm, ungemütlich und unerwünscht. Ich empfand den Regen als ein Hindernis, das meine Pläne für den Coachingprozess durchkreuzte, und ich befürchtete, dass der Regen die Erfahrungen meiner Klient*innen beeinträchtigen würde.

Bis mir klar wurde, dass mir die Arbeit und das Leben leichter fallen, wenn ich das Wetter so sehe, wie es ist, und nicht so, wie ich es mir wünsche. Ich erkannte, dass es meine negative Bewertung des Regens war, die den Stress in mir auslöste und die Schwierigkeiten während des Coachings verursachte.

Regen ist Regen – nicht mehr und nicht weniger. Regen ist einfach eines von vielen Naturereignissen, die man draußen erleben kann. Mit diesem wertfreien Blick auf den Regen, konnte ich auch positive Seiten entdecken – wie den wunderbaren Geruch von feuchter Erde, die spielerische Freude, durch Pfützen zu hüpfen, das beruhigende Geräusch des Regens oder das belebende Gefühl, wenn die Regentropfen ins Gesicht fallen.

Ich begann, den Regen als ein Geschenk der Natur zu sehen. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Coachings draußen im Freien.

Draußen Coaching und Regen ist kein Widerspruch

Mit diesem neuen Blick auf den Regen fiel es mir leichter, immer öfter auch bei Regen draußen zu coachen. Und je mehr ich mich in den Regen hinauswagte, desto mehr konnte ich auch das Geschenk darin entdecken. Der Widerspruch zwischen Regen und Draußen Coaching, den ich lange empfunden habe, löste sich auf.

Was ich entdeckt habe: Der Regen als Teil der äußeren Natur gibt uns die Möglichkeit, mit unserer eigenen inneren Natur in Kontakt zu kommen und uns zu neuen Sichtweisen auf die Herausforderungen unseres Lebens zu inspirieren.

5 Gründe für ein Coaching draußen im Regen

Ich möchte 5 Gründe mit dir teilen, die mir bei der Veränderung meiner Sichtweise auf den Regen und der Entwicklung einer offenen Haltung geholfen haben.

1. Regen fördert die Sinneswahrnehmung und Achtsamkeit

Regen verändert die Atmosphäre in der Natur und lässt uns diese intensiver erleben. Der graue Himmel oder das beeindruckende Wolkenspiel, der Geruch von nasser Erde, das Rascheln der Blätter und die Regentropfen auf der Haut verstärken unsere Sinne und lassen uns im Augenblick präsenter sein.

Gleichzeitig verändert der Regen auch die Wege, auf denen wir gehen. Laubige und erdige Wege verwandeln sich in matschige und rutschige Untergründe, die unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern, um nicht auszurutschen. Wir können unseren Fokus eng machen und uns ganz auf den Weg vor uns konzentrieren, um das Gleichgewicht zu halten. Oder wir machen den Fokus weit, um Hindernissen rechtzeitig auszuweichen oder sie zu überwinden.

So stärken wir unsere Achtsamkeit und entwickeln die Fähigkeit, zwischen diesen beiden Wahrnehmungen zu wechseln, je nachdem, was wir gerade brauchen.

Aufgepasst - es wird rutschig. Woauf richtest du deinen Fokus?

2. Regen schafft Akzeptanz und Flexibilität

Der Regen lehrt uns zu akzeptieren, was ist, und unsere Erwartungen loszulassen. Die Erwartung, dass wir jetzt lieber Sonnenschein hätten, den Regenschirm einpacken und ein anderes Outfit suchen. Oder dass unser gewohnter Weg überschwemmt ist und wir deshalb nasse Füße in Kauf nehmen, einen anderen Weg suchen oder einfach umkehren.

Wir können lernen, flexibel auf unvorhergesehene Umstände zu reagieren und eine neue Perspektive auf die Herausforderungen des Lebens zu gewinnen. Wir lernen, dass wir eine Wahl haben, dass wir handlungsfähig und wirksam sind. So entwickeln wir innere Stärke und Gelassenheit.

Hier ist kein Durckkommen. Bist du flexibel und suchst dir einen anderen Weg?

3. Regen als Symbol für Erneuerung und Wachstum

Regen ist ein Symbol für Erneuerung und Wachstum. Regen lässt die Natur erblühen und bringt neues Leben hervor. Er reinigt die Luft und erfrischt die Pflanzen. Wie die Natur kann der Regen auch für uns reinigend und erfrischend sein und Platz für Neues schaffen.

Außerdem füllt der Regen Seen, Flüsse und das Erdreich. Sie sind satt und reich genährt. Richten wir unseren Blick auf die Fülle, mit der die Natur durch den Regen bereichert ist, können wir uns die Fragen stellen: Wo in meinem Leben bin ich so genährt? Welche Bedürfnisse sind gerade gut gefüllt?

Das unterstützt uns, einen Weg aus dem Mangeldenken zu finden. So entwickeln wir Dankbarkeit und können uns entwickeln.

Regen und Wasser satt. Wo in deinem Leben bist du gerade erfüllt?

4. Regen schafft emotionale Resonanz

Regen kann Gefühle wie Wut, Ruhe, Stress oder Traurigkeit auslösen. Wir haben die Möglichkeit, unsere Gefühle zu erforschen und zu verstehen, warum der Regen eine bestimmte Resonanz in uns auslöst.

Auch die Umstände, die der Regen schafft, können uns mit unseren Gefühlen in Kontakt bringen. Wenn wir trotz aller Vorsicht ausrutschen, in einem Schlammloch stecken bleiben oder eine Pfütze übersehen und mit nassen Füßen weitergehen müssen, können ganz unterschiedliche Gefühle auftauchen. Ärger, Frust, Unsicherheit, Freude …

Die Natur begegnet uns ohne Urteil. In einer solchen wertfreien Umgebung fällt es uns leichter, nach innen zu schauen, mit uns selbst in Kontakt zu kommen und zu spüren, was wir brauchen.

Das war so nicht geplant. Wie fühlst du dich in diesem Moment?

5. Regen stärkt Kreativität und Anpassungsfähigkeit

Regen fordert uns heraus, uns den Gegebenheiten anzupassen und kreativ mit Veränderungen umzugehen. Rutschige Wege werden zum Balanceakt. Wir passen uns den veränderten Bedingungen an und ändern unser Verhalten, indem wir vielleicht langsamer und konzentrierter gehen.

Dies kann uns als Vorbild dienen, eigene kreative Wege zu finden, mit den Veränderungen in unserem Leben umzugehen.

Wir Gründerinnen von draußen coaching lieben es, in der Natur zu arbeiten. Auch bei Regen.

Fazit

Sobald du also deine Arbeit nach draußen in die Natur verlegst, frage dich, welche Haltung du zum Regen hast – ist er ein Ärgernis, eine unangenehme Herausforderung oder ein willkommenes Ereignis?

Als Draußen Coachin ermutige ich dich, den Regen mit offenen Armen zu empfangen und das Geschenk darin zu entdecken. Bevor du darüber nachdenkst, ob die Wege begehbar sind, dein*e Klient*in unzufrieden sein könnte und du den Termin besser verschieben solltest, definiere den Regen neu – als ein Ereignis, das einen positiven Einfluss auf dein*e Klient*in, den Coachingprozess und dich selbst haben kann.

Entdecke den Regen als Quelle von Achtsamkeit, Akzeptanz, Kreativität und Flexibilität.

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